Das verarbeitende Gewerbe der Europäischen Union (EU) und der Vereinigten Staaten (USA) steht im Mittelpunkt einer wachsenden wirtschaftlichen Ungleichheit. Im Zuge der Entwicklung der Weltwirtschaft werfen die gegensätzlichen Entwicklungen dieser Regionen drängende Fragen zur Energiepolitik, zu den Unterschieden beim Pro-Kopf-BIP und ihren kaskadierenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt auf, insbesondere bei der Rekrutierung im verarbeitenden Gewerbe.
Seit der Finanzkrise 2008 hat die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen der EU und den USA zugenommen. Im Jahr 2023 meldeten die USA ein BIP pro Kopf in Kaufkraftparität (PPP) von etwa 80.035$, verglichen mit 53.960$ in der EU — ein Unterschied von fast 50% Diese Lücke unterstreicht das stärkere Wirtschaftswachstum und die höhere Produktivität in den USA, die auf robuste private Investitionen, Innovationen und politische Unterstützung für Schlüsselindustrien zurückzuführen sind.
Im Gegensatz dazu schränkt die Stagnation in vielen EU-Volkswirtschaften, die durch hohe Energiekosten und ein strenges regulatorisches Umfeld noch verschärft wird, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene ein. Diese Ungleichheit spiegelt sich auf dem Arbeitsmarkt wider, wo das verarbeitende Gewerbe in den USA besser positioniert ist, um Talente mit höheren Löhnen und besseren Aufstiegschancen anzuziehen.
Energie ist ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der verarbeitenden Industrie, und die Abhängigkeit der EU von teurem verflüssigtem Erdgas (LNG) unterstreicht ihre Herausforderungen. Angesichts der geopolitischen Spannungen mit Russland sprach sich die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, für erhöhte Importe von LNG aus den USA aus. LNG aus den USA kostet jedoch bis zu viermal mehr als russisches Pipeline-Gas, was Energie für europäische Hersteller zu einer erheblichen Belastung macht.
Im Jahr 2023 gaben 10% der Haushalte in der EU an, sich keine angemessene Heizung leisten zu können, was die wirtschaftliche Belastung sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen unterstreicht. Höhere Energiekosten schränken die Fähigkeit europäischer Unternehmen ein, ihre Produktion auszuweiten, in neue Technologien zu investieren und qualifizierte Arbeitskräfte einzustellen.
Angesichts steigender Energiekosten und verschärfter regulatorischer Beschränkungen verlagern viele Hersteller in der EU ihre Produktion in Regionen mit niedrigeren Kosten, darunter die USA. Die Vereinigten Staaten profitieren von einem flexibleren regulatorischen Umfeld und reichlichen inländischen Energieressourcen, was sie als attraktives Ziel für Investitionen in die Produktion positioniert.
Bei der Rekrutierung führt dieser Wandel zu zwei gegensätzlichen Realitäten:
Die transatlantische wirtschaftliche Kluft bestimmt die Zukunft der Rekrutierung in mehrfacher Hinsicht:
Der Arbeitsmarkt wird sich an diese Veränderungen anpassen müssen, wobei der Schwerpunkt auf Umschulung und Weiterbildung liegt, um den sich abzeichnenden Anforderungen gerecht zu werden. Die politischen Entscheidungsträger in der EU und den USA müssen zusammenarbeiten, um die eigentlichen Ursachen dieser Ungleichheiten zu bekämpfen und Chancengleichheit für Arbeitnehmer und nachhaltiges Wachstum für Unternehmen sicherzustellen.
Das Produktionsgefälle zwischen der EU und den USA ist nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung, sondern auch ein Weckruf für die Zukunft der Arbeit. Angesichts der Weiterentwicklung der Rekrutierungslandschaft werden Agilität, Anpassungsfähigkeit und die Konzentration auf zukunftsfähige Fähigkeiten entscheidend sein, um diese Veränderungen effektiv zu bewältigen.